Wasser ist für uns selbstverständlich. Doch wie versorgt sich die Crew auf der Internationalen Raumstation eigentlich mit Wasser? Und was ist ein gutes Wassermanagement?

 

Wasser auf dem Planet Erde

Unser blauer Planet ist an seiner Oberfläche zu ca. 70 Prozent mit Wasser bedeckt. Erst kürzlich haben Wissenschaftler in der Fachzeitschrift SciencesAdvances ihre Ergebnisse zu Untersuchungsmodellen veröffentlicht. Demnach würde das Wasser auf der Erde aus wasserreichen Asteroiden stammen, die vor rund 4 Milliarden auf die Erde prallten.

Klingt alles nach Wasserreichtum. Doch 97 Prozent der auf der Erde verfügbaren Reserven sind Salzwasser. Lediglich 3 Prozent sind Süßwasser. Darunter liegt ein großer Teil noch im gefrorenen Zustand vor, nur ein kleiner Teil davon wird direkt als Trinkwasser genutzt.

 

Wasser auf der ISS

Der Mensch selbst besteht – altersabhängig – zu ca. 70 Prozent aus Wasser. Ein Wasserverlust von bereits 15 Prozent ist für ihn tödlich. Sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge ist somit eine Grundvoraussetzung. Für uns eine Selbstverständlichkeit. Für die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS ein kostbares Gut. Aber sie hat sich gewappnet: 80 Prozent des von den Astronauten verbrauchten Wassers wird aus Kondensat, Abfluss und Urin recycelt. Dazu werden spezielle Aufbereitungsanlagen und Filter eingesetzt, um keimfreies Trinkwasser zu generieren.

 

Kluges Wassermanagement

Ein kluges Wassermanagement wäre auch in vielen anderen Teilen der Welt überaus sinnvoll. Bereits über 2 Milliarden Menschen haben schon heute keinen Zugang zu sauberem Wasser, Tendenz steigend. Vielen Ländern fehlt es an Geld, um die Verbesserung der Versorgung zu bewerkstelligten.

Dabei ist es ist der freie Zugang zu sauberen Trinkwasser ein Menschenrecht. Es scheint erstaunlich, dass dies erst im Juli 2010 von der UN-Generalversammlung als solches anerkannt wurde. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass andere Menschenrechte ohne das Recht auf Wasser gar nicht umsetzbar wären. Wie sollte das Recht auf Leben ohne Wasser möglich sein? Oder das Recht auf Nahrung, wenn der Hauptteil des Trinkwassers in der Produktion von Lebensmitteln steckt? Zur Produktion von nur einem Kilogramm Getreide etwa werden 1000 Liter Wasser verbraucht, und um einen Hamburger herzustellen ca. 2400 Liter. „Virtuelles Wasser“ nennt man diese versteckte Ressource, da sie nicht unmittelbar als Trinkressource dient.

In der molekularen Pflanzenzüchtung gibt es bereits Ansätze, wie man den Wasserverbrauch senken kann. Allerdings stecken in der Gentechnologie – neben Chancen – noch einige Hürden und Risiken.

Blick aus der ISS

Alexander Gerst hat während seiner Horizon-Mission im August den aktuellen Zustand unserer Wasserressourcen auf der Erde mit Fotos dokumentiert. Es geht uns alle an, ein funktionierendes Ökosystem zu gewährleisten. Vor allem die westlichen Industrienationen, die diese Ressource im Überfluss verbrauchen, ebenso wie die emporsprießenden Megacities aus Schwellenländern. Effizientes Wassermanagement ist weltweit gefragt. Innovative Instandhaltung von bestehenden Wasserleitungen, Entsalzungsanlagen, und Wasseraufbereitungsmethoden müssen verstärkt in den Fokus von Anlegern rücken.

Und was könnten wir als Endverbraucher tun, um sparsam mit dem kostbaren Gut umzugehen? Eine Bewusstseinsstärkung darüber, wo das virtuelle Wasser steckt, woher das Trinkwasser kommt und wo das Lebensmittel produziert wird, wäre ein erster wichtiger Schritt.

Brauchen wir eigentlich im Winter tatsächlich Erdbeeren?